Zürichs Geschichte kurz gefasst

Von einer römischen Zollstation zur beliebten Kultur- und Wirtschaftsmetropole: So hat sich Zürich im Verlauf der Zeit gewandelt.
Lindenhof Zürich

Altertum

Schon vor 5'000 Jahren liessen sich erste Siedler am Ausfluss des Zürichsees nieder. Spuren dieser Siedlungen lassen sich am westlichen Seebecken vom Bauschänzli bis Wollishofen nachweisen.

57/58 v. Chr. kamen die Römer nach Zürich und gründeten die Zollstation Turicum, wo Reisende und Waren vor dem Übertritt in die Provinz Raetia abgefertigt wurden.

Der antike Name Turicum und die Tatsache, dass dort eine Zollstation vorhanden war, ist nur dank der Grabinschrift für Urbicus, Sohn des lokalen Zollvorstehers, überliefert, die 1747 auf dem Lindenhof gefunden wurde. Im 4. Jahrhundert wurde auf dem Lindenhof ein Kastell errichtet, das bis ins Frühmittelalter bestehen blieb und um das sich die Besiedlung Zürichs ausweitete.

Frühmittelalter

Im 8. Jahrhundert soll Karl der Grosse, so will es die Legende, die Gräber der Zürcher Stadtpatrone Felix und Regula wiederentdeckt haben. Auf der Jagd verfolgte er einen Hirsch von Aachen bis nach Zürich, als sein Pferd plötzlich in die Knie ging, um den Gräbern der Heiligen die Reverenz zu erweisen. Karl habe darauf die Gebeine heben lassen und zur Ehre der Heiligen die Kirche und die Propstei Grossmünster gegründet.

853 n. Chr. baute ein Enkel von Karl dem Grossen, Ludwig der Deutsche, auf dem Lindenhof eine Pfalz und stiftete ein bestehendes Frauenkloster mit eigener Gerichtsbarkeit seiner ältesten Tochter Hildegard. Somit war das Fraumünster Kloster gegründet.

Im 11. und 12. Jahrhundert prosperierte Zürich dank dem Fraumünsterkloster, dem edlen Damenstift, das Prinzessinnen aus ganz Europa anzog. Zürich entwickelte sich unter den deutschen Königen ausserdem zum bedeutendsten Marktort mit Handelsverbindungen von Norditalien bis nach Holland. Dank den Reliquien von Felix & Regula, Zürichs Stadtheiligen, war die Stadt ausserdem ein wichtiger Pilgerort.

1218 wurde Zürich reichsfrei, nach dem Aussterben der Zähringer, der für Zürich zuständigen Vogtsfamilie. Zürich war direkt dem Kaiser unterstellt, durfte sich aber selber regieren.

Spätmittelalter

1336 stürmte Rudolf Brun zusammen mit den Handwerkern das Rathaus. Von diesem Moment an wird der Rat nicht mehr nur von den Adligen besetzt, sondern zur Hälfte von den Handwerkern, welche sich in Zünften organisierten.

1351, 60 Jahre nach der Gründung der Eidgenossenschaft, trat Zürich als 6. Kanton dem Staatenbund bei.

Reformation

Im 16. Jahrhundert, als der Sittenverfall seinen Höchststand erreicht hatte, und der Rat die Bevölkerung nicht zur Vernunft bringen konnte, kam Huldrych Zwingli als Leutpriester ans Grossmünster. Er startete die Reformation, die sich von Zürich aus in der Deutschsprachigen Schweiz verbreitete.

In der Zeit nach der Reformation kamen viele Glaubensflüchtlinge nach Zürich. Dank Ihnen entwickelte sich Zürich zum Handelszentrum.

Neuzeit

1648 wurde die Eidgenossenschaft im Westfälischen Frieden unabhängig vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

In der Zeit der Industrialisierung im späten 18. und 19. Jahrhundert wurde Zürich von der soliden Handwerkerstadt zum Zentrum der Maschinenindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind bereits 70% der Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor tätig, heute sind es 90%. In den ehemaligen Fabrikhallen entstehen Restaurants, Bars, Galerien und Shops.

Anfangs des 21. Jahrhunderts sind die ehemaligen Industriequartiere die Trendquartiere Zürichs.

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