1. «dolce far niente» hat ein breites Catering-Angebot. Wie schaffen Sie es, immer neue Ideen zu kreieren?

In den meisten Fällen kommen die Mitarbeiter auf mich zu, weil sie irgendwo etwas Neues entdeckt haben. Ein aktuelles Beispiel ist der Feuerring des Designers Andreas Reichlin. Dann sitzen wir zusammen und überlegen, wie es zu unseren Abläufen und unseren Kunden passt. Danach geht es ans Ausprobieren. In diesem Fall haben wir ein halbes Jahr lang an der Idee gefeilt und Ende April hatten wir zum ersten Mal eine Hochzeit mit dem Feuerring. Jetzt gehört das Feuerring-Catering quasi offiziell zu unserem Angebot.

2. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Auf Ihrer Website werben Sie mit Green-Catering. Wie stark macht sich dieser Trend in Ihrem Unternehmen bemerkbar?

Es fliesst ein bisschen hinein. Es ist nicht so, dass wir nur noch Anfragen für Green-Catering hätten. Aber wir haben uns überlegt, welchen Beitrag wir dazu leisten können, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Wir sind da auf zwei Ergebnisse gekommen: Das eine sind kurze Transportwege. Wir berücksichtigen beispielsweise nur Lieferanten aus dem Umfeld Zürich. Und das andere sind die Lebensmittelabfälle, die wir generell versuchen zu reduzieren.

Es ist uns wichtig, unseren CO2-Ausstoss zu reduzieren.

3. Was geschieht mit allfälligen Resten?

Wir arbeiten mit Partnern zusammen, die die Lebensmittel sinnvoll verwerten können. Erst kürzlich sind bei einer grösseren GV viel Brot und Wurstwaren übriggeblieben, die wir an die Organisation Tischlein Deck Dich weitergegeben haben. Wir werden in Zukunft auch Pfarrer Sieber damit unterstützen.

4. Sind die Kunden bereit, mehr für Nachhaltigkeit auszugeben?

Bis zu einem gewissen Grad ja. Allerdings ist es schon so, dass im Eventbreich jeder Rappen zweimal umgedreht wird. Man muss darüber auch mit den Lieferanten reden, damit die Nachhaltigkeit nicht zum Killerkriterium in finanzieller Hinsicht wird. Man sieht es bei den Biolebensmitteln: Wenn sie 20 Prozent teurer sind, ist es in Ordnung. Kosten sie 50 Prozent mehr, sind die meisten Kunden nicht mehr bereit, dafür zu zahlen.

5. Setzen sie auf nachhaltige Produkte, z.B. auf regionale Lebensmittel?

Ja, bei der Planung berücksichtigen wir immer die Saison und hoffen, dass wir Früchte und Gemüse aus der Schweiz einsetzen können. Allerdings kann man die Natur nicht beherrschen, das hat man auch dieses Jahr an den Frostschäden gesehen. Und wenn der Kunde für ein Catering Ende April Rhabarber wünscht, es aber in der Region noch keinen gibt, müssen wir das kommunizieren – oder ihn dann gegebenenfalls leider woanders einkaufen.

6. Wird das gesamte Essen vor Ort produziert, wie beispielsweise hier an diesem Anlass beim Museum Rietberg?

Heute bei diesem Anlass haben wir auf der anderen Seite des Museums eine provisorische Küche eingerichtet. Wir verarbeiten die Produkte in unserer Produktionsküche in Altstetten, kühlen Sie je nach Produkt schnell oder weniger schnell ab. Vor Ort fertigen wir dann die Speisen möglichst schonend. Wir liefern niemals warm an, damit die Qualität nicht leidet.

7. Wie stark werden Ihre Dienstleistungen im Meeting- und Seminarbereich nachgefragt?

Über das Jahr gesehen macht das etwa ein Viertel aus. Am meisten gefragt sind bei solchen Anlässen Stehlunches, Kaffeepausen und Apéros. In diesem Bereich konnten wir uns bei gewissen Locations auch einen Namen schaffen, indem wir leichtes Essen mit Kreativität verbinden und zum Beispiel Smoothies anbieten oder lauwarme Gerichte.

Bei Meetings und Seminaren verbinden wir leichtes Essen mit Kreativität und bieten Smoothies an oder lauwarme Gerichte.

8. Machen Tagespauschalen mit Ihren Kunden Sinn?

Wir bieten auch Tagespauschalen an. Das macht vor allem Sinn, wenn ein genaues Budget verlangt wird, oder wenn wir in Konkurrenz zu einem Hotel stehen. Persönlich finde es jedoch transparenter, wenn effektiv abgerechnet wird, vor allem bei Getränken.

9. Wie handhaben Sie Alkoholpauschalen?

Das gibt es eher weniger. Was bezweckt ein Kunde, der nach Alkoholpauschalen fragt? Wir müssen dann davon ausgehen, dass an diesem Anlass viel Alkohol konsumiert wird und berechnen die Pauschale entsprechend höher. Ausserdem legen wir Wert auf Qualität und bieten gerne guten lokalen Wein an. Bei einer Pauschale ist der Wein dann eher günstiger und hat nicht die gleiche Qualität. Das entspricht nicht unserer Philosophie.

10. Für wie viele Personen wird ein Apéro-Riche tatsächlich produziert, wenn 100 Personen angemeldet sind? Werden No-Shows einkalkuliert?

Der Kunde sagt uns, wie viele Personen er erwartet und so viel wird auch produziert. Je nach Grösse des Anlasses kalkulieren wir sogar noch 3-4 Prozent mehr. Natürlich gibt es No-Shows, es gibt aber auch Go-Shows und es sind immer noch ein paar Veranstalter oder Techniker vor Ort, die nicht eingerechnet wurden. Für einen Caterer ist es ein absolutes No-Go, wenn das Essen ausgeht. Es darf nicht am falschen Ort gespart werden, das wäre ein Eigentor.

Alles, was Abwechslung bringt, macht besonders viel Spass.

11. Gibt es Anlassformen, die Sie bevorzugen?

Am liebsten machen wir Stehcocktails und Apéros-Riches, weil man da am kreativsten sein kann. Alles, was uns Abwechslung bringt, macht besonders viel Spass. Das ist auch das Schöne am Catering: Man hat immer eine andere Location, immer andere Kunden, immer ein anderes Essen. Die Abwechslung macht die Freude am Job aus.

12. Wer sind Ihre Lieblingskunden?

Kunden, die wissen, was sie wollen. Und solche, die den Stellenwert der Lebensmittel schätzen und wissen, dass Qualität auch einen Preis hat. Wir sind kein 08/15 Nüssli-Chips-Caterer, sondern ein Full-Board Event-Caterer. Wenn ein Kunde bereit ist, unsere Philosophie zu teilen, dann sind wir der richtige Partner für ihn.

13. Was war Ihr eindrücklichster Event?

Eindrücklich sind die vielen schönen Feedbacks der letzten Jahre – jedes für sich. Ganz besonders war ein Anlass für nur zwei Personen. Die Aufgabe war, ein Ehepaar an ihrem Hochzeitstags-Jubiläum den ganzen Tag zu verpflegen. Sie waren wandern, Schiff fahren, in der Stadt unterwegs – und überall stand etwas zu Essen oder zu Trinken bereit. Wir haben alles vorher angerichtet, in einem Korb oder auf einer Bank im Wald, und sind dann wieder verschwunden. Sie sind dann gekommen, haben gegessen, liessen alles stehen und wir haben es hinterher wieder weggeräumt. Bis zum Schluss wussten wir nicht, wer die beiden waren, es wurde alles von den Trauzeugen organisiert.

Das Interview führte Ronnie Clauser vom Zürich Tourismus Convention Bureau während eines Anlasses von dolce far niente event-catering im Museum Rietberg durch.

Fakten zu «dolce far niente event-catering»

«dolce far niente» wurde 2003 gegründet, verfügt über eine eigene Produktionsküche, ist inhabergeführt und setzt mit 10 Festangestellten ca. 150 Anlässe im Jahr in der ganzen Deutschschweiz um.

Besonderheiten

  • Sehr breites Angebot und viel Erfahrung mit unterschiedlichsten Anlässen
  • Kreative Stehcocktails und Apéros-Riches
  • Verschiedene Grill-Caterings wie Asado Ojo de Agua, Churrascaria oder Feuerring
  • Green-Catering aus lokalen Produkten

Für jeden Anlass den passenden Caterer

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